En attendant toujours celle - où l'on doit finir,
Et sur la foï d'une vie innocente
EspèronsEspérons tout de l'avenir.
1787.
de G. Humbert Droz
Pauca haecce tibi Amice
exoptatiſssime in perpetuam
Amicitia, observantiaque
memoriam adjungere voluit.
Pet: Conr:Petus Conradus Peill
Juliaco Stollbergensis
S:S: Theol:Theologiae Cultor.
Stammbücher sind kleinformatige Bücher oder Loseblattsammlungen mit Denk- und Wahlsprüchen, Widmungen, auch mit Wappen oder Illustrationen von Kommilitonen, Freunden und Verwandten. Diese Textform entstand ursprünglich ab dem 16. Jh. im Umkreis der Reformation an den Universitäten und lebt heute außer in der Bezeichnung jemandem etwas ins Stammbuch schreiben in Form des unter Kindern verbreiteten Poesiealbums bzw. Freundschaftsbuchs fort.
Die Stammbücher stellen eine nicht einfach auszuwertende Quellenform dar, weil die Einträge ihrer Kürze und der großen Zahl verschiedener Hände wegen meist schwer zu lesen sind. Die Denksprüche wiederholen zwar oft nur bekanntes Zitatmaterial antiker Autoren oder der Bibel, können jedoch in ihrer Masse aus der Sicht der Lese- und Bildungsgeschichte ertragreich ausgewertet werden. Ferner sind Stammbücher aufgrund ihrer weiten Verbreitung in fast allen Gesellschaftsschichten und ihre vielfältige Ausstattung eine wichtige kultur- und sozialgeschichtliche Quelle. Sie geben Aufschlüsse über soziale Netzwerke sowie über Reiserouten und Studienorte ihrer Besitzer und bieten wertvolle genalogisch-heraldische Hinweise. Über die Urheber (bzw. bei ca. 0,3% die Urheberinnen) der Einträge lassen sich erstaunlich oft wichtige biographische Details in Erfahrung bringen, die Rückschlüsse auf die gesellschaftlichen Hintergründe erlauben.
Für die Sprachwissenschaft sind die Stammbücher wegen der Vielfalt der darin verwendeten Sprachen von Interesse. Beispielsweise ist unter den über 30.000 einzeln erfassten Einträgen aus den über 1.600 Stammbüchern der weltweit größten Sammlung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar die am häufigsten vorkommende Sprache das Lateinische, gefolgt vom Deutschen, Altgriechischen, Französischen, Hebräischen und Italienischen, es kommen aber auch Englisch, Spanisch, Niederländisch, slawische Sprachen und Ungarisch und weitere Sprachen vor.
Die hier vorgestellten Transkriptionen wurden im Sommersemester 2019 während des Hauptseminars „Französische Stammbucheinträge in deutschen Stammbüchern der frühen Neuzeit – Möglichkeiten digitaler Edition und Analyse“ unter der Leitung von Dr. Fabian Schwabe (Masterprofil Digital Humanities) und Apl.-Prof. Dr. Rembert Eufe (Romanisches Seminar) erarbeitet. Sie sind überwiegend auf Französisch verfasst, gelegentlich treten auch Lateinisch, Deutsch, Altgriechisch, Althebräisch und Niederländisch auf. Es handelt sich um Stammbücher aus der Handschriftensammlung der UB Tübingen , deren Seiten auch die Digitalisate entstammen. Im Seminar ging es zum einen darum, die Stammbucheinträge zu lesen, etwaige sprachliche und orthographische Besonderheiten zu erkennen und vor dem Hintergrund der Entstehungszeit der Einträge zu bewerten sowie die Zitate zu identifizieren und Informationen über die Eintragenden zu sammeln. Zum anderen galt es sich mit XML vertraut zu machen und Möglichkeiten der digitalen Edition zu erproben.
Im Seminar „Digitales Edieren“ im Wintersemester 2019/20 setzte sich Lisa Weinberger mit der XML-Kodierung des Materials nach der TEI , der XML-Verarbeitung auf Basis von XSL-T und dem Design der Website auseinander.
Stand: 25. Februar 2021
Transkriptionen von: Sophie Gatzky, Nina Koranda, Donika Matoshi, Jule Meerbott, Viola Pabst und Miriam Rapp
Webdesign und XML-Verarbeitung: Lisa Weinberger
Projektbetreuung und technische Unterstützung: Apl.-Prof. Dr. Rembert Eufe (Romanisches Seminar), Kevin Körner und Dr. Fabian Schwabe (beide Masterprofil Digital Humanities)
Zur Transkriptionsansicht
Die Stammbucheinträge werden handschriftennah und als diplomatische Edition präsentiert. In der handschriftennahen Ansicht wird die Originalschreibung mit allen Abkürzungen beibehalten. In der diplomatischen Ansicht sind hingegen alle (gedeuteten) Abkürzungen aufgelöst und die Schreibung wurde dem modernen Französisch angepasst.
Grau hinterlegt sind alle Wörter und Wortgruppen, die in einem Tooltip die Schreibvariante der anderen Ansicht zeigen, sobald der Cursor sich über dem Wort befindet. Unterhalb des Faksimiles können die Metadaten des Stammbuchs durch Anklicken als Popup eingeblendet werden.
In das Faksimile selbst kann mit dem Mausrad hineingezoomt werden, so dass man unmittelbar in den ausgewählten Stammbucheinträgen lesen kann. Mit den unter dem Faksimile stehenden Link kann das vollständige Digitalisat auf den Seiten der Universitätsbibliothek Tübingen aufgerufen werden.